Fotografie und Wirklichkeit
Die Fotografen verstehen die Fotografie nicht als objektive Abbildung der Wirklichkeit, sondern als Möglichkeit, eine subjektive Wirklichkeit zu schaffen, die in der Realität nicht existent ist. Hier liegt der Bezug zu Watzlawick nahe, der feststellte, dass „es keine absolute Wirklichkeit gibt, sondern nur subjektive, zum Teil völlig widersprüchliche Wirklichkeitsauffassungen, von denen naiv angenommen wird, daß (sic.) sie der ‚wirklichen‘ Wirklichkeit entsprechen.“ (Watzlawick, 1976)
Nach erkenntnistheoretischen Gesichtspunkten gibt es nur die Wirklichkeit, die wir uns als Subjekte selbst schaffen. Die Erkenntnis einer objektiven ist nicht möglich, weil wir zur Erkenntnis immer auf die für den Menschen spezifischen Sinnesorgane angewiesen sind, die aber eben nur einen subjektiven Eindruck der Wirklichkeit ermöglichen. Die in der Entstehungszeit der Fotografie weit verbreitete Annahme, „dass das photographische Verfahren eine objektive Dokumentation der realen Wirklichkeit darstellt und der menschlichen Wahrnehmung überlegen ist“ (Scheler) hat sich als Trugschluss herausgestellt.
Dörbandt und Kloppert lassen mit ihren Fotografien eine Wirklichkeit entstehen, die so niemals existent war. Mit den Möglichkeit der digitalen Bildbearbeitung entstehen Werke, die über sich selbst hinausweisen und eine neue Realität entstehen lassen.